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In einer alternden Gesellschaft wird es immer wichtiger, möglichst lange auf den eigenen Beinen stehen und sich mit diesen fortbewegen zu können. Das sagt Dr. Matthias Kramer, Chefarzt der Geriatrie im Reha-Zentrum Gernsbach. Therapien, die das sichere Gehen älterer Patienten fördern, hält er für enorm wichtig.
Fragt Dr. Matthias Kramer seine Patienten zu Beginn der Reha, was sie erreichen wollen, antworten die meisten: „Ich will wieder ‚laufen‘ können!“ Nur allzu verständlich. Ob alleine oder mit Hilfsmitteln wie Gehstock und Rollator, für viele ältere Menschen hängt die Entscheidung, ob sie weiter im vertrauten Zuhause leben können oder ins Pflegeheim umziehen, davon ab, ob sie sich noch selbständig fortbewegen können. „Viele geriatrische Patienten kommen nach Operationen oder schweren Krankheiten zu uns“, berichtet der Altersmediziner. „Sie sind noch geschwächt und haben oft lange Zeit liegen müssen, was sich auf Muskeln, Kreislauf und Gleichgewicht auswirkt.“ Kommen dann noch Schmerzen hinzu, wird das Gehen zur Qual, die man natürlich vermeidet. Ein Teufelskreis, der fatale Folgen für die Erhaltung der Beweglichkeit haben kann.
Wer nicht mehr vom Sofa zur Toilette kommt, gilt als pflegebedürftig
Viele ältere Patienten leiden an mehreren Erkrankungen gleichzeitig. Das erfordert ganzheitliche Konzepte in der geriatrischen Reha. Der Körper unterliegt im Lauf eines langen Lebens einem Alterungs- und Verschleißprozess. Das müssen wir alle akzeptieren. „Deshalb reicht es nicht aus, dass ein Patient nur die Fitness trainiert, um Muskeln aufzubauen“, so Kramer. Es geht nicht darum, wieder so beweglich wie früher zu werden, sondern bestimmte Freiheitsgrade zu erhalten“, erklärt Kramer. Wer drei Meter gehen kann, schafft es vielleicht vom Sofa zur Toilette. Wer nicht mehr vom Sofa zur Toilette kommt, gilt als pflegebedürftig. Die geriatrische Reha unterstützt Patienten, realistische Ziele zu definieren. Dazu gehört auch, Hilfen anzunehmen. Das fällt nicht jedem leicht. Umso wichtiger ist es, die Patienten zu unterstützen. Dafür arbeiten im Reha-Zentrum alle Hand in Hand: Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten, Pflegekräfte, Sozialarbeiter, Psychologen und Ärzte der verschiedenen Fachbereiche.
„Fall-Zahlen“ klären – der Tinetti-Test
Wie stark die Mobilität eines Patienten eingeschränkt und wie hoch sein Sturzrisiko ist, das klärt der Tinetti-Test, benannt nach der amerikanischen Ärztin Mary Tinetti. In einem Gleichgewichtstest und einer Gehprobe werden dem Patienten unterschiedliche Aufgaben gestellt: Wie viele Versuche werden benötigt, um aufzustehen? Wie sehen die Schrittbewegungen aus? Schlurfend, langsam oder eher sicher? Kann die Balance im Stehen gehalten werden? Aufgrund der Ergebnisse wird die Therapie festgelegt. Was bedacht werden muss: Die Tagesform schwankt im Alter stärker als in jungen Jahren.
Tipp 1: Schuhwerk
Gehbeeinträchtigte Menschen sollten auf gute und stabile Schuhe achten.
Tipp 2: Muskelkraft
Physiotherapeutische Übungen unterstützen den Aufbau der Hüft- und Beinmuskulatur.
Tipp 3: Schultergymnastik
Schultergymnastik kräftigt die Oberkörper- und Armmuskulatur. Sie hilft vom Bett in den Rollstuhl zu kommen.
Tipp 4: Bewegung
In Bewegung zu bleiben, hält auch mental gesund. Muskelgruppen zu koordinieren, trainiert das Gehirn.
Tipp 5: Hilfsmittel
Der Rollator als wegweisende Erfindung ist eine der besten Gehhilfen, die die Fortbewegung