So früh wie möglich, so intensiv wie nötig

Herr Dr. Wolf, was ist die „neurologische Rehabilitationskette“?

Ein Behandlungskonzept, das die  Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation entwickelt hat: Es gliedert sich in die akute Behandlung in Phase A, die Frührehabilitation in Phase B, die weiterführende Reha in Phase C und die Anschlussheilbehandlung in Phase D. Hier in der neurologischen Klinik bieten wir die Phasen B bis D an.

Die Neurologie ist der einzige medizinische Fachbereich, der eine Phase B, also Rehabilitation für Schwerstkranke anbietet. Wieso?

Weil es in der Neurologie unerlässlich ist, früh mit Therapien zu beginnen. Das ist wissenschaftlich gut belegt. Wir schließen mit der Phase B eine große Versorgungslücke: Die schwer erkrankten Patienten müssten sonst Monate im Akutkrankenhaus verbringen, bis ihr Zustand eine weiterführende Rehabilitation zulässt.

Was ist der Vorteil, wenn Akutmedizin und Reha in einem Haus stattfinden? 

Dass wir hier immer die notwendige Therapie in der richtigen Intensität anbieten können. Einerseits werden Patienten nicht unnötig lang auf der Überwachungsstation behalten, nur weil wir nicht zeitgerecht eine Phase C Klinik finden. Umgekehrt können wir Patienten, die sich verschlechtern, wieder intensiv- medizinisch versorgen, ohne die Rehamaßnahmen zu unterbrechen. Unsere Therapeuten arbeiten über die Phasen hinweg eng zusammen.

Was heißt das für Patienten?

Sie können in jeder Krankheitsphase rehabilitiert werden, ohne auf notwendige medizinische Behandlungen oder Therapien verzichten zu müssen. Dies führt zu einer erfolgreichen Rehabilitation. Und es gibt organisatorische Vorteile: Die Patienten können beim Wechsel zwischen Phase B bis D in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, haben keine langen Wartezeiten und müssen keine komplizierten Rehaanträge stellen, denn das erledigen wir hausintern. Zudem kann unser Sozialdienst schon ab Phase B beginnen, für die Zeit nach der Entlassung eine Anschlussversorgung oder Hilfsmittel zu organisieren.

Ihr Ansprechpartner

Dr. med. Christian Wolf

Dr. med. Christian Wolf

Beauftragter für Medizinproduktesicherheit

MEDICLIN Reha-Zentrum Gernsbach